Spinnenweben bei rangezoomt
19.07.2015 15:00Der letzte Beitrag hier ist aus Februar wie ich feststellen musste.. was ist denn hier nicht los? Hat Rangezoomt Spinnenweben angesetzt? Ja und nein.
Die letzten Monate stand die Fotografie tatsächlich nicht wirklich im Vordergrund (zum Teil freiwillig, zum großen Teil unfreiwillig). Deshalb heute mal ein kleiner Rückblick..
Dass man mal mehr und mal weniger Lust zum Fotografieren hat, kenne ich ja schon, aber die Ausübung seines Lieblingshobbies ist ja "leider" auch noch vielen anderen Faktoren unterworfen, die man eben nicht beeinflussen kann. Und auch wenn das immer so blöd klingt.. ich hatte wirklich kaum Gelegenheit. Um die letzten Monate zusammenzufassen, musste ich heute selbst erstmal gucken, was sich auf meiner Festplatte seit Februr denn überhaupt getan hat, denn dass ich sehr wenig neue Bilder eingestellt habe, ist mir zwischendurch durchaus aufgefallen.
Der FEBRUAR war noch eindeutig vom Winter dominiert. Gefrorene Seifenblasen weit und breit. Davon hatte ich (und hattet Ihr sehr wahrscheinlich) dann irgendwann aber auch mal genug..
Der MÄRZ war.... tja. Was soll ich sagen. Ich habe keine Erklärung dafür, aber als ich selbst gucken wollte, wie es im März so aussah, sah ich:
Nichts! Gar nichts! Ich war selbst etwas perplex und erinnere mich auch nicht daran, was da (nicht) los war, aber Fakt ist: mein März-Ordner ist leer. Komplett leer. Und das wird seine Gründe haben. Ich tippe auf das Wetter. Das Wetter ist immer Schuld.
Im APRIL dann die ersten Blüten und einige wenige Summseln und Brummseln, aber nichts, was mich total vom Hocker gerissen hätte und hier die Alben füllen würde..
Der MAI war dann näher betrachtet noch schlimmer als der März. Zwar finden sich hier einige wenige Bilder, aber da der Mai normalerweise einer der fotoreichsten Monate bei mir ist, sieht die Ausbeute umso kläglicher aus:
Wo wir nun dabei sind, kann ich Euch auch noch
JUNI und JULI zeigen, wo ich zwar das ein oder andere Bild aufge nommen habe, aber auch nicht wirklich ein Burner dabei ist..
Kommen wir nun zur Ursachenforschung ;-)
Das mit dem Wetter ist kein Witz! Ich weiß, dass wir im Allgemeinen sehr schnell über das schlechte Wetter meckern, aber dieses Jahr ist es wirklich so, dass man das da draußen nicht als Sommer bezeichnen kann. Und das, wo wir schon auf den Frühling vergeblich gewartet haben. Es ist hier überwiegend kalt, nass und "dunkel", und die wenigen Tage, wo echt schönes sonniges Wetter war.. fehlte auch unser ständiger Begleiter nicht: der Wind! Hier ist einfach immer Wind! Und das ist nunmal der schlimmste Feind des Makrofotografen, und auch bei Langzeitbelichtungen ist er meistens (nicht immer) ein Störfaktor.
Und nun wird es etwas privat: Wie gesagt, nicht immer ist einem nach Fotografieren. Auch wenn es noch so entspannend ist und Erfolgserlebnisse schafft und mir wirklich gut tut, ich muss trotzdem "die Energie" dafür aufbringen, und die hatte ich in den letzten Monaten nicht immer. Schon seit Jahresbeginn schwelte etwas im Beruflichen bei mir, was mich wirklich total beschäftigt und eingenommen und dadurch zeitweise auch gelähmt hat. Gott sei Dank ist das aber eine super positive Geschichte, denn seit April habe ich einen neuen Job (in der gleichen Firma) und bin mega glücklich damit! So gerne ich zur Arbeit gehe und alles neue in mich aufgesaugt habe, so sehr war da (und ist immer noch) natürlich auch ein gewisser Druck, das alles gut zu machen, und egal ob etwas negatives oder positives passiert, wenn man sich so intensiv mit einer Sache beschäftigt, bindet das nunmal Ressourcen, und man hat den Kopf nicht so für andere Dinge frei.
Wenn dann "im Hintergrund" noch andere "Geschichten" dazukommen, ich sage mal.. Krankheitsfälle in der Familie zum Beispiel.. dann ist man einfach ständig unter Spannung und mit irgendwas beschäftigt, und die gewohnten Freizeitaktivitäten fallen dann öfter aus, weil anderes nunmal vorgeht oder der Kopf ganz einfach blockiert ist.
Und dann ist da noch die Qualität. Entweder ich fotografiere schlechter oder meine Ansprüche sind gestiegen. Auf jeden Fall stelle ich immer öfter fest, dass nichts dabei ist, was es einer Meinung nach wert wäre, hier hochgeladen zu werden. Im Juni-Ordner zum Beispiel sind ja ein paar Fotos, aber egal wie oft ich die durchsehe, finde ich keins, das ich unbedingt zeigen müsste. Die sind nicht schlecht. Schlechtes wird eh gleich wieder gelöscht. Die sind schon gut. Aber eben auch nicht gut genug. Auf dem Kameradisplay der vermeintliche Megakracher entpuppt sich auf dem richtigen Bildschirm dann als.. gut, aber nicht gut genug. Ja, ich gebe zu, ich bin da etwas perfektionistisch veranlagt, aber Seiten, die ihre Interessenten mit Unmengen von Schnappschüssen "beglücken", gibt es genug und dienen mir persönlich eher als Negativbeispiel. Ich bin da wohl auch etwas übersättigt und betrachte meine eigenen Fotos in letzter Zeit NOCH kritischer. Fotografieren ist ein tolles Hobby, und wie die Berufsfotografen immer so schön bemängeln, ist die Technik auch immer erschwinglicher geworden, so dass immer mehr Menschen diesem Hobby fröhnen. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Eine DSLR allein macht eben noch kein gutes Foto.. Es gibt wirklich unglaublich gute Fotografen, vor denen ich mich in den Staub schmeißen möchte, wenn ich deren Bilder sehe, aber ich muss wirklich sagen, und das meine ich in keinster Weise überheblich, sondern ganz objektiv betrachtet, es gibt auch wirklich viele Menschen, die einfach nur furchtbaren Müll produzieren. Und das sage ich nicht, weil ich mich selbst für "besser" halte, sondern weil die Bilder wirklich schlecht sind. Manchmal lassen sie zumindest erkennen, dass da Potential drin steckt, natürlich gibt es viel zu lernen, und jeder hat mal klein angefangen, ich auch! Aber es gibt so Kandidaten, da fehlt wirklich jede Grundbegabung, jegliches Gefühl für Motiv, Bildaufbau, Farben, von den technischen Fähigkeiten gar nicht zu reden. Leider spielt dabei in meinen Augen auch die Weiterenwicklung/Verfügbarkeit der entsprechenden Software eine nicht unwesentliche Rolle. So wie ich es empfinde, sehen viele es gar nicht mehr als nötig an, wirklich fotografieren zu lernen. Schließlich gibt es ja Photoshop. Örks. Da fehlt es oftmals wirklich an den grundlegendsten Kenntnissen in der Fotografie, aber wenn man nur doll genug an den Reglern in Photoshop schraubt, hat man ein tolles Bild. Und wehe, wenn man das dann kritisiert. Schließlich ist das ja KUNST und SO GEWOLLT! Die sozialen Medien machen es einem leicht, seine "Kunst" in die Welt zu verbreiten, und das ist natürlich auch gut so, schließlich nutze ich selbst die gleichen Mittel und Wege, wie könnte ich es also kritisieren, wenn man als Hobbyfotograf auf diesem Weg auf feedback hofft und/oder im besten Fall dadurch etwas lernen will. Aber das Niveau hat nach meinem persönlichen Empfinden in letzter Zeit einfach extrem abgenommen, dass ich tatsächlich sogar aus einigen Facebook-Foto-Gruppen "ausgetreten" bin, weil ich einfach nicht mehr die Muße hatte, mir das anzusehen. Ich muss zugeben, dass ich nicht mehr recht weiß, wo ich mich selbst einordnen soll. Ich betrachte mich nicht mehr als Anfänger, aber wie "fortgeschritten" bin ich wirklich? Und wo wir schon beim Gedankenmachen sind: wofür mache ich das hier eigentlich? Diese Seite ist in erster Linie mal entstanden, weil ich die bis dato genutzten "Vertriebswege" für meine Bilder bündeln wollte, sprich: nicht mehr die Fotos von Blumen dem und dem schicken, wenn man das und das fotografiert hat, will der und der das sehen, sondern einfach eine Plattform schaffen, wo ich alles zeige und jeder das gucken kann, was ihn interessiert. Dass daraus dann natürlich prompt die Entwicklung entstand, auch weitere Besucher auf die Seite zu ziehen und durch etwaiges Feedback mehr zu lernen und sich weiterzuentwickeln, war unabdingbar. Das bringt für mich persönlich aber auch das Gefühl mit, immer was anbieten zu müssen. Ich setze mich da etwas unter Druck, obwohl es mir egal sein könnte, wieviele Likes die Seite oder ein einzelnes Bild bekommt. Ich habe außer dem Feedback (was für mein Empfinden viel zu wenig ist, aber wenn dann immerhin deutlich überwiegend sehr positiv) nichts davon, mich drum zu kümmern. Weder habe ich vor, Bilder zu verkaufen, noch hier Werbung zu schalten, noch gegen Bezahlung tätig zu werden, also in irgendeiner Weise aktiv oder passiv Geld mit dem Fotografieren zu verdienen, und so kam mir doch das eine oder andere Mal in letzter Zeit der Gedanke, ob ich das nicht einfach sein lasse, statt immer wieder vor den mageren Bilder-Ordnern zu sitzen und zu überlegen, was ich Euch nun endlich mal zeigen könnte...
Ja, so ist es wohl zu erklären, dass Rangezoomt ein paar Spinnenweben ansetzen konnte in der ersten Jahreshälfte.
Und wie es in der zweiten Jahreshälfte aussieht.. keine Ahnung. Erstmal hab ich nun heute ja mal durchgeputzt (ein paar Bilder gelöscht, ein paar neue hochgeladen und einen elendig langen Beitrag geschrieben), und natürlich hoffe ich, dass es in nächster Zeit hier wieder mehr blitzt und blinkt. Aber ich kenne mich zu gut, um mir da was vorzumachen. Wie oft nimmt man sich vor, nach einer gründlichen Aufräumaktion gar keine Unordnung mehr entstehen zu lassen.. und dann dauert es eine gewisse Weile.. eins kommt zum anderen.. und es sieht so aus wie vorher.
Na gut, das klingt jetzt vielleicht negativer als ich es sehe, aber ich bin halt realistisch. Natürlich stelle ich nicht das Fotografieren ein! Und auch nicht diese Seite. Mich stört ja selbst, dass ich in letzter Zeit so wenig knipen konnte, und es nervt mich mal wieder massiv, dass ich so unflexibel bin. Ich hab wirklich viele Ideen bzw. Orte im Hinterkopf, die ich gern ablichten möchte, aber.. ihr erinnert Euch.. Mann mit Schichtdienst (das Kind, was nicht allein zu Hause bleiben kann nicht zu vergessen), Fotofreunde mit Schichtdienst samt Frauen mit Schichtdienst --> gar keine gute Konstellation, um viele Gelegenheiten -oder besser Termine- hervorzubringen. Denn zur Gelegenheit gehören ja noch andere Einflüsse, womit wir wieder beim Wetter wären. Was nützt es, wenn endlich mal ein Termin zustande kommt und es dann schüttet?
Ihr müsst mir zustimmen: Es ist manchmal alles nicht so einfach.. ;-)