Leuchtturm Westerheversand
11.07.2021 21:00Die Bilder vom Schloss in Ahrensburg, die bereits vor einigen Wochen entstanden sind, haben es leider noch nicht in die Dunkelkammer geschafft. Stattdessen werden sie heute glatt vom Leuchtturm Westerheversand überholt. Ich fürchte, die Schlossbilder fristen nun ein ganzes Weilchen noch ihr vernachlässigtes Dasein in der Konserve für schlechte Fotozeiten.. Aber diese Fotos heute sind halt einfach.. entschuldigung.. geiler!
Nachdem die ersten beiden Verabredungen mit dem Leuchtturm sowas von ins Wasser fielen (aber wirklich sowas von!) passte diesmal wieder einmal der Spruch: aller guten Dinge sind drei!
Ein bisschen beunruhigt waren wir aufgrund der sehr durchwachsenen Wetterlage / -vorhersage schon, aber es durfte einfach nicht sein, dass die Tour ein drittes Mal ausfiel. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also sind wir vorsichtig optimistisch losgefahren letzten Donnerstag.
Und während gefühlt ganz Schleswig-Holstein dann tatsächlich in Unwettern versank, genossen wir einen herrlichen, ruhigen Abend in den Salzwiesen! Zunächst konnten wir uns noch gar nicht wirklich entspannen bzw. dem Frieden trauen, denn wir hatten doch etwas Angst, es handele sich bei dem schönen Wetter nur um die sogenannte Ruhe vor dem Sturm, und mein Göttergatte – sonst der schreibfaulste Mann im Universum - „bombardierte“ mich förmlich mit 3 (in Worten DREI!!) Nachrichten, wie sehr es zu Hause dunkel aufziehen würde und später wie sehr es schon schütten und stürmen würde und erinnerte mich zuletzt daran, wie gefährlich es bei Gewitter sei mitten in den Salzwiesen. Zugegeben, der Gedanke an ein aufziehendes Gewitter mitten in der freien Natur war tatsächlich dezent beunruhigend. Wenn man berücksichtigt, dass der Leuchtturm als höchster Punkt und damit vermeintlich erstes Blitz-Opfer ja doch ziemlich weit entfernt war und man auch ohne die passenden Modelmaße oder Mindestgröße für Stewardessen die vielen Schafe um einen herum noch um einiges überragte, war die Vorstellung von hübschen Blitzen leider nicht die Wunschvorstellung wie üblich.
Wir trauten allerdings dem Regenradar des deutschen Wetterdienstes und bekamen tatsächlich nicht einen einzigen Tropfen Regen ab! Stattdessen hatten wir einen wirklich wunderschönen Sonnenuntergang. Eine Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch sozusagen!
Die anfänglich noch vorhandenen Spaziergänger und Radfahrer hatten alle beizeiten das Weite gesucht, und so genossen wir einen Abend in absoluter Ruhe. Also abgesehen natürlich von dem Rauschen der Gräser, dem Gluckern und Knistern der leeren Prile, dem Zwitschern der vielen Vögel, dem Blöken der noch zahlreicheren Schafe und zu guter Letzt dem Summen der leider am zahlreichsten vorhandenen Mücken!
Wir waren so gefesselt von dem Sonnenuntergang und so sehr beschäftigt mit dem Fotografieren, dass wir mal wieder Zeit und Raum um uns herum vergaßen. Wisst Ihr eigentlich, WIE erholsam das ist? Dieses Abtauchen in eine andere Welt für einige Stunden ist jedes Mal wie Urlaub für mich. Zugegeben, das Warten auf ausreichende Dunkelheit, um auch das Licht des Leuchtturms noch aufnehmen zu können, war – ich erinnere nochmal an die Mücken – dann ein kleines bisschen zäh, denn spätestens in einer solchen „Verschnaufpause“ wird einem meist wieder bewusst, dass ja weit und breit kein Klo vorhanden ist, die Luft inzwischen doch merklich abgekühlt usw.
Natürlich mussten wir noch so lange Leuchtfeuer fotografieren, dass sich der Rückweg im Stockdunklen auf den schmalen Pfaden durch die Salzwiesen doch etwas abenteuerlicher gestaltete. Im Hellen waren die vielen kleinen morschen Brücken irgendwie weniger beängstigend gewesen als im Dunkeln, nachdem zwischenzeitlich die Flut eingesetzt hatte und unter den wackligen Brücken nun reichlich dunkles Wasser floss. Das spätere Ausweichen um die vielen Schafköttel und den gruseligen Anblick von hunderten grell leuchtenden Schafsaugen (Stirnlampe for president!) war dagegen ein Kinderspiel. Und zu guter Letzt war auch noch das Toilettenhäuschen beim Parkplatz geöffnet, als wir kurz nach Mitternacht selbigen wieder erreichten. Wie könnte ein Fotoausflug schöner und gelungener sein? Gar nicht.
Und das bringt mich zu meinem anstehenden Foto-Urlaub. Ich sitze nämlich auf meinem gepackten Koffer! Und Fotorucksack. Und noch ner Fototasche. Und nem Korb voller Getränke und Snacks. Und ner Tüte mit sämtlichen im Haushalt vorhandenen Gummistiefeln. Und und und....
Morgen früh geht es los! Ich starte mit Rangezoomt Tours zu meiner Drei-Haven-Tour! Und der Ausflug diese Woche und die Bilder heute vom Leuchtturm an der Nordsee sind eine so passende Einstimmung darauf! Nachdem wir so ein Glück hatten mit dem Wetter hoffe ich so so so so so so sehr, dass ich in den nächsten Tagen (bzw. an den Abenden) noch einmal Glück mit dem Wetter haben werde. Ich weiß, das ist fast unverschämt, aber vor mir liegen 300 km zum ersten Spot morgen Abend, und es ist mein mir wichtigstes (und auch schwierigstes) Motiv. Das MUSS einfach klappen, was ich da umsetzen will. Eine geschlossene Wolkendecke oder sogar Regen kann ich da wirklich überhaupt nicht gebrauchen..
Ihr dürft also gespannt sein, was ich für Bilder von den Tagen an der niedersächsischen Nordseeküste mitbringen werde. Ich bin es auch!
Aber erst einmal gibt es nun hier den bekannten Leuchtturm Westerhever zu bewundern. Ich habe dieses Mal ungewöhnlich viele Bilder entwickelt und werde wohl später mal einige wieder aus dem Album rausnehmen müssen. Aber heute muss ich sie einfach erstmal alle zeigen: Leuchtturm Westerhever