Ein Steg am See, die Milchstraße und ein selfie
03.09.2022 14:00Mich hat ja echt die Milchstraße(nfotografie) ein bisschen gepackt im Moment, das gebe ich zu.
Und nachdem ich nach meiner doppelten Stegpleite in der vorletzten Woche nun endlich einen passenden zum Stand der Milchstraße hin ausgerichteten Holzsteg gefunden hatte, musste ich nochmal mein Glück versuchen und fuhr letztes Wochenende zum Selenter See. Auch ne ganz schöne Tour für ein einzelnes Motiv.. aber wat mutt, dat mutt!
Diesmal war ich wirklich komplett allein, aber wie sich vor Ort heraus stellte, war das hier wirklich kein Problem. Hinter der Badestelle, an der der Steg gelegen ist, befindet sich eine beleuchtete Straße mit einigen Wohnhäusern und man kann diese auch direkt anfahren, so dass kein Marsch durch einen gruseligen nächtlichen Wald erforderlich ist. Das hätte ich noch deutlich weniger hinbekommen, als allein über den Deich in die Salzwiesen zu marschieren. Da wären einige Köttel in der Unnerbüchse vermutlich unvermeidbar gewesen.
Da ich rechtzeitig vor Ort war, um das Stativ in Ruhe mittig aufzubauen und die Kamera wirklich sorgsam auszurichten – nichts ist schlimmer als schiefe Linien in einem so symmetrischen Bild – musste ich tatsächlich noch etwas abwarten, bis die Sichtbarkeit der Milchstraße ihren Höhepunkt erreichen sollte. Irgendwie kam ich dann auf die Idee, mich mal in eine der Probebelichtungen zu stellen, und so kreierte ich spontan ein selfie 2.0.
Was ein Gag sein sollte, bzw. mehr oder weniger aus Langeweile geschah, gefällt mir jetzt im Nachhinein total gut. Steffi auf dem Steg bei einem nächtlichen Date mit der Milchstraße..
Interessant zu sehen, dass 13 Sekunden doch recht lang sind zum Stillhalten. Ich hätte schwören können, dass ich wirklich total unbeweglich stand, aber wie man am etwas unscharfen Kopf erkennt, hat zumindest dieser Körperteil dezent gewackelt (und wehe dem, der jetzt Wackeldackel zu mir sagt!). Nichtsdestotrotz irgendwie eine coole Aufnahme und ein schönes Andenken.
Denn auch dieser Abend war wieder sehr schön und hat mir einen leichten Auftrieb gegeben, bzw. Mut gemacht. Erstens sind wieder gute Bilder entstanden und zweitens war es eine gute Übung, mal wieder komplett allein zu sein. Denn wenn ich demnächst meine dritte Rangezoomt Tour antrete, muss ich ja auch allein im Dunkeln zu den Spots (vor Sonnenaufgang) oder von da zurück (nach Sonnenuntergang).
Etwas schwierig bei diesem Spot am See war die schnelle Veränderung der Milchstraße. Natürlich wollte ich das Bild gern mittig vom Steg aus aufnehmen, und ich war vorher echt entspannt, weil das Galaktische Zentrum eine gute Dreiviertelstunde gut sichtbar sein sollte. Da man aber den Standpunkt von diesem Steg natürlich nicht ändern kann (anders als z.B. einfach am Ufer, in den Dünen oder Salzwiesen o.ä.), sind die späteren Bilder nicht mehr nach meinem Geschmack. Die Milchstraße hat sich in diesem eigentlich kurzen Zeitraum schon so sehr weiter bewegt (stimmt nicht, eigentlich hat die Erde sich gedreht, aber egal), dass diese schon sehr weit neben dem Steg stand und nicht mehr mittig.
Aber auch hinter das Wunschmotiv Steg am See mit Milchstraße kann ich damit erst einmal einen befriedigenden Haken machen und mich den nächsten Punkten auf der langen to-do-list widmen.
Die Bilder dieses Abends findet Ihr hier: